Der östliche Teil des Tales grenzt an den 1954 gegründeten
Parque Nacional de las Cañadas del Teide, mit 19.000 Hektar Fläche und über drei Millionen Besuchern der größte und schönste Park
Spaniens. Im wahrsten Sinne gekrönt wird er vom 3718 Meter hohen Pico del Teide, mit 3718 Metern der
dritthöchste Inselvulkan der Erde und höchste Berg Spaniens. In jeder sternenklaren Nacht treffen sich unterhalb des Gipfels Dutzende von
Sternguckern, die den Himmel nach möglichen unbekannten Flugobjekten durchforsten. In der faszinierenden Fels- und Lavalandschaft rundum finden sich Sand und Steine in den „sieben Farben des Teide“ – alljährlich an Fronleichnam werden sie in
La Orotava zu
kunstvollen Straßenmosaiken zusammengelegt.
Kleiner, dafür feiner und noch farbenprächtiger ist eine weitere Attraktion der Region: der
Loro Parque in Puerto de la Cruz. 1972 als Papageienpark gegründet, hat er sich inzwischen mit jährlich knapp 1,5 Millionen Besuchern zum
meistbesuchten Zoo Spaniens gemausert. Neben 350 Vogelarten sind heute auch Tiger, Alligatoren, Affen, Seehunde und Orcas zu bewundern. Regelmäßig gehen kurzweilige Delphinshows über die nasse Bühne, in einem Südpolpark tummeln sich zudem über 200 Königspinguine. Im Sommer 2008 wurde ein weiterer Superlativ eröffnet: der Siam-Park in Adeje, einer
der größten Wasser- und Erlebnisparks in Europa. Im altthailändischen Stil erbaut, weist er diverse Highlights auf, darunter eine knapp 30 Meter fast senkrecht in die Tiefe stürzende Wasserrutsche und ein Surfbecken mit den
höchsten künstlichen Wellen weltweit. Überhaupt ist Teneriffa mit ausreichend Park-Plätzen gesegnet, darunter das Pueblo Chico im Orotava-Tal, in dem die ganze Insel im Maßstab 1:25 zu bewundern ist, der 1788 angelegte Botanische Garten in Puerto de la Cruz mit über 120 Baumarten und mehr als 5000 Gewächsen aus aller Welt sowie der im Süden nahe Arona gelegene Dschungelpark Las Aguilas mit weißen Löwen und Tigern, Affen, Krokodilen und einer faszinierenden Greifvögel-Flugshow.
Der Westen und Nordwesten Teneriffas locken eher mit „natürlichen“ Parklandschaften. Angefangen beim Tenogebirge mit einer Landschaft, die sich bizarr-grün durch den Barranco de Masca bis hinunter zum Meer zieht. Über Jahrhunderte gab es für die Einwohner des Bergdorfes
Masca nur diese lebensgefährliche Verbindung zur Außenwelt. Mit dem Bau einer asphaltierten Serpentinenstraße ab Santiago del Teide war es mit der idyllischen Abgeschiedenheit vorbei und der Ort aus dem Dornröschenschlaf befreit. Die Parkplatzsuche gestaltet sich also schwierig, der beschwerliche Fußweg vom Meer hinauf dauert allerdings anstrengende sechs Stunden. Umgekehrt kann man vom Anleger aus per Boot zu einer weiteren Attraktion der Westküste fahren:
Los Gigantes bei Puerto de Santiago, einem der sonnigsten Flecken der Insel. Teils bis zu 500 Meter Höhe ragen die
imposanten Basaltsäulen an der Steilküste senkrecht in den Himmel, ganz im Gegensatz zu den weitläufigen, teils angeschütteten Sandstränden im Süden der Insel. Zentrum für alle Wind- und Kitesurfer ist das einstige Fischerdorf
El Médano im Südosten Teneriffas, unter Wellenreitern nur
„Surf City“ genannt. Die knapp zwei Kilometer lange Playa ist Teneriffas längster Naturstrand, dank der steifen Brise ist das Meer davor
eine wahre Surf-Autobahn. Das nur einen Steinwurf entfernte Las Galletas ist ein weiterer Surfer-Hotspot. Nicht nur wegen seiner exzellenten Restaurants mit fangfrischen Fischen und anderen Meeresfrüchten – bei Vollmond wird dort die Mondgöttin mit einem Trommelkonzert begrüßt. Ruhiger geht es auf jeden Fall auf jedem der insgesamt acht Golfplätze auf der Insel zu. Drei liegen im Norden bei Tacoronte, Puerto de la Cruz und
Buenavista del Norte, fünf im Süden rings um
Adeje, Playa de las Américas,
Las Galletas und San Miguel de Abona.
Wer nach so viel Natur und sportlichen Aktivitäten lieber jubeln und trubeln möchte, ist im tiefsten Süden
Teneriffas an der
Costa Adeje optimal aufgestellt. Zusammen mit Los Christianos und Playa de las Américas ist hier seit den 1960er Jahren ein Touristenmekka par excellence gewachsen – mit Hunderten Bars, Pubs und Discotheken. Wenn tagsüber noch Zeit bleibt, laden künstlich angeschüttete lange Sandstrände zum Surfen, Tauchen oder einfach nur zum Sonnenbaden ein. Hier oder im benachbarten Puerto Colón kann man auch Wal- und Delphinbeobachtungstouren unternehmen. Einmal in Feierlaune ist last but not least ein Besuch des Karnevals in der Inselhauptstadt
Santa Cruz ein Muss. In der Woche vor Aschermittwoch steigt hier alljährlich der zweitgrößte Karneval weltweit nach Rio de Janeiro. Erst wird die am besten kostümierte Königin gewählt, dann geht ein paar Tage rund um die Uhr die Post ab. Highlights sind der „Coso“, ein farbenprächtiger Umzug am Tag vor Aschermittwochv hinunter zum Hafen, und die „Entierro de la Sardina“, die Beerdigung einer Papp-Sardine am Aschermittwoch. Witzig: Im „Trauerzug“ laufen Päpste, Mönche und auch Klageweiber mit, die fast alle von als Frauen verkleideten Männern gespielt werden.