Göhren Urlaub
Villen im Stil der Bäderarchitektur stehen neben Rohrdachhäusern mit Fachwerkfassade. In Göhren sind die Spuren der Entwicklung vom ehemaligen Fischer- und Lotsendorf zum begehrten Ostseebad im Stadtbild abzulesen. In einem dieser alten ehemaligen Bauernhäuser mit Rohrdach und Fachwerkfassade ist das Heimatmuseum untergebracht. Im Erdgeschoss können Besucher sich ein Bild vom mühsamen Alltag vergangener Zeiten, von Tracht und Handwerkszeug machen. Klappbett, Schlafbank und anderes Mobiliar veranschaulicht, unter welch beengten und schwierigen Umständen damals eine mehrköpfige Familie leben musste. Im Obergeschoss des ehemaligen Bauernhauses sind Ausgrabungsfunde aus den unterschiedlichen Epochen der Besiedelung Rügens zu sehen. Ein weiterer Raum informiert über die geologische Beschaffenheit der Insel.
Nicht weit vom Heimatmuseum entfernt befindet sich in einer denkmalgeschützten Hofanlage der Museumshof. Das großzügig angelegte Freilichtmuseum umfasst Wohnhaus, Stallscheune, Schweinestall, Schuppen und Bauerngarten.
Vom alten Göhren erzählt auch das Rookhus, das ein besonders schönes Beispiel des rügentypischen Zuckerhutstils darstellt. Die Bezeichnung bezieht sich auf die rohrgedeckte, tiefhängende Dachkonstruktion in Form eines Zuckerhuts. Diese Häuser hatten keinen Schornstein, der Rauch zog direkt vom offenen Herd durch die Diele und einer kleinen Lücke im Dach ab. Auch das Rookhus kann besichtigt werden und zeigt anschaulich die Lebensverhältnisse der ärmeren Bevölkerung auf Rügen. Das ehemalige Fischerhaus gilt als eines der ältesten der Insel. Und noch ein Museum bietet Göhren. Etwas außerhalb, am Südstrand und jetzt im Trockenen, liegt das Museumsschiff „Luise“: Über eine Treppe gelangt man in das Innere, kann am Steuerrad drehen und Navigationsgeräte, Seekarten und Fotos zur Küstenseefahrt anschauen. Für Familien mit Kindern ist das allemal ein Spaß.
Am Nordstrand von Göhren befindet sich eine Seebrücke im typischen Stil der Bäderarchitektur. Sie führt auf Pfählen 350 Meter ins Meer. Dort legen Ausflugsschiffe an, die beispielsweise zu den Kreidefelsen im Norden oder zur Insel Usedom fahren.
Göhren liegt inmitten des Biosphärenreservates Südost-Rügen und ist darum auch für Naturfreunde als Urlaubsziel ideal. Die Umgebung lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Auf dem 3,5 km langen Nordperd-Rundwanderweg ist der östlichste Punkt der Insel, der Nordperd, zu erreichen. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick bis zu den Kreidefelsen im Norden und zu den vorgelagerten Inseln Oie und Ruden.
Entlang der Strandpromenade kann man in das wenige Kilometer entfernte Baabe wandern und von dort weiter bis nach Sellin. Für den Rückweg wartet der „Rasende Roland“, Rügens Schmalspurbahn.
Rund sechs Kilometer von Göhren entfernt befindet sich ein Hünengrab aus der Jungsteinzeit, das wegen seiner imposanten Größe „Herzogsgrab“ genannt wurde.
Das Ostseebad Göhren und Umgebung hat viele Facetten und bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, die es nur zu entdecken gibt.