Pisa Urlaub
Einst lag die Stadt Pisa am Meer. Zu Zeiten des römischen Imperiums war Pisa ein wichtiger Seehafen, noch im Mittelalter wurden von Pisa aus entscheidende Seeschlachten geführt. Im 15. Jahrhundert versandete der Hafen, so dass Pisa heute 10 km im Land liegt. Die Verbindung zum Meer behält Pisa durch den Fluss Arno, der gemächlich in sanftem Schwung durch die Stadt fließt. Im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit war Pisa ein Stadtstaat. Wechselnde politische Bündnisse unterhielt Pisa mit den Städten Lucca, Genua, Venedig, Florenz. Gleichzeitig herrschte eine große Rivalität zwischen den Städten und den Herrscherfamilien. Davon zeugen beispielsweise die toskanischen Familientürme, wovon die bekanntesten in der Gemeinde San Gimignano in der Nachbarprovinz Siena stehen.
Die Stadt Pisa hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Am berühmtesten ist natürlich der schiefe Campanile, der im 12. Jahrhundert als einfacher Glockenturm gebaut werden sollte. Doch die Baugeschichte entwickelte sich dramatisch. Einige Jahre nach Legung des Grundsteins begann sich der Turm in südöstlicher Richtung zu neigen. Als Ursache dafür wird ein Grundbruch im Boden, unterhalb des Fundaments, vermutet. Erst knapp 100 Jahre später, 1275, wagte der Architekt Giovanni di Simone den Weiterbau. Er versuchte durch Korrekturen beim Aufbau der weiteren Stockwerke den Turm zu erhalten. Dies hat er, wie sich zeigt, bis heute erreicht. Der schiefe Turm von Pisa ist Wahrzeichen der Stadt.
Beeindruckend ist ebenfalls der Duomo Santa Maria Assunta, der Mariendom von Pisa. Er wurde im 11. Jahrhundert erbaut und gilt als wunderbares Beispiel für den romanisch-pisanischen Stil. Zur gleichen Epoche entstand der Battistero San Giovanni, die wohl größte Taufkapelle der Welt.
Der schiefe Turm von Pisa, der Dom und das Baptisterium befinden sich in direkter Nachbarschaft zueinander, auf der Piazza dei Mirácoli, dem Platz der Wunder. Und wer einmal auf diesem Platz stand, versteht den Namen aufgrund seiner Schönheit sofort.
Darüber kann in Pisa natürlich noch weit mehr entdeckt werden: Museen, Kirchen, Cafés, Restaurants und Läden mit allem, was das Herz begehrt.
Und wer die Stadt in Richtung Meer verlassen möchte, dem sei eine Fahrt entlang des Arnoufers in Richtung Marina di Pisa empfohlen. Über eine von Platanen beschattete Allee lässt sich der Badeort bequem erreichen. Dort kann man in urigen Pfahlbaurestaurants am Strand die mediterrane Küche oder einfach Sonne, Meer und Strand genießen. Südlich von Marina de Pisa, in der Nähe des Ortes Tirrenia, befinden sich die Überbleibsel der einst für diese Region typischen Pinienwälder. Die imposanten Nadelbäume dienen als natürliches Schutzschild, vor allem gegen den starken Südwestwind libeccio.
Weinberge und Olivenhaine, sanft geschwungene Hügel, im Süden auch karge Bergrücken, sind typisch für die Landschaft um Pisa. Alte Klöster oder ehemalige Kurbäder können Sie in dieser Region besuchen. Ruinen und archäologische Zeugnisse von römischen und etruskischen Ansiedlungen erzählen von der Jahrtausende alten Geschichte der Region. In Volterra beispielsweise beeindruckt die gut erhaltene Porta all'Arco und Reste der etruskischen Stadtmauer die heutigen Besucher. Volterra gilt als die älteste Stadt Italiens und birgt viele architektonische und künstlerische Sehenswürdigkeiten, die aus den unterschiedlichsten Zeiten stammen. Besonders beeindruckend ist der berühmte Ombra della Sera, eine schlanke, aufrecht stehende männliche Figur, die an Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts erinnert. Es war jedoch ein etruskischer Bronzegießer, der dieses Kunstwerk vor schätzungsweise mehr als 2000 Jahren entstehen ließ.