Siena Urlaub
Vermutlich geht die Gründung Sienas auf eine vorrömische, etruskische Ansiedlung zurück. Der Legende nach wird jedoch Sieno, dem Sohn des römischen Stadtgründers Remus, die Erbauung der Stadt zugeschrieben. Darum gilt die Wölfin mit den Zwillingen Romulus und Remus auch in Siena als ein Wahrzeichen der Stadt. Wirtschaftlich und künstlerisch bedeutungsvoll wurde Siena im ausgehenden Mittelalter. Die gotischen Bauten der Stadt zeugen davon. Der Duomo di Santa Maria Assunta beeindruckt durch seine im gotischen Stil errichtete weiße Marmorfassade. Ein gotischer Skulpturenzyklus an der Außenfassade gilt als der erste in Italien und wurde der französischen Gotik entlehnt. Der Dom wurde auf einer Anhöhe an markanter Stelle erbaut und steht vermutlich auf dem Platz des ehemaligen römischen Minervatempels.
Die Provinz Siena bezaubert mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Zwischen Weinbergen und sanft geschwungenen Hügeln liegt auf einer Anhöhe San Gimignano. Für ihre berühmten Geschlechtertürme wird sie auch Stadt der Türme genannt. San Gimignano hat sich als eine der wenigen Städte Italiens einen mittelalterlichen Charakter bewahren können. Die Geschlechtertürme, aber auch zahlreiche andere Bauten, drücken die einstige Wehrhaftigkeit und Pracht des Ortes aus.
Ein Kleinod der südöstlichen Toskana ist die Stadt Montepulciano. Umgeben von trutzigen Stadtmauern, ist die Innenstadt von Montepulciano heutzutage ein autofreier Bereich. Die Stadtarchitektur wird von frühen Renaissancebauten geprägt, gleichwohl ist der Einfluss der frühmittelalterlichen Anlage immer noch zu erkennen. In Montepulciano konnten Adelige ihre Vorherrschaft behalten, währenddessen Städte wie Florenz, Siena oder Pisa als unabhängige Stadtstaaten in der frühen Neuzeit Geschichte schrieben. Der Architektur Montepulcianos ist dies anhand der Renaissancepaläste und am kaum veränderten Stadtkern abzulesen. Aber Besucher sollten sich auf enge Gassen und zahlreiche Treppenstufen einstellen, denn die Stadt liegt, für die Toskana typisch, auf einer Anhöhe.
Von Touristen weniger frequentiert, aber ebenso eine Reise wert, ist die alte Etruskerstadt Chiusi im benachbarten Umbrien. Eines der ersten archäologischen Museen der Toskana ist dort beheimatet und zeigt bedeutende Funde, die aus der Bronze- und Eisenzeit der Region stammen. Sie zeugen von den Anfängen bis zur Blüte der etruskischen Kultur. Berühmt sind auch die Nekropolen, in denen kunsthistorisch wertvolle etruskische und antike Grabanlagen zu besichtigen sind. Im Umland von Chiusi befinden sich weitere etruskische Grabanlagen mit wertvollen und gut erhaltenen Fresken.
Zwischen Chiusi und Montepulciano liegt das bekannte Thermalbad Chianciano Terme, dem ein besonders gesundes Klima nachgesagt wird. Von Chianciano aus können ausgedehnte Wanderungen und Höhlenbesichtigungen vorgenommen werden. Als Ausgangspunkt wird gern ein Gehöft aus dem 15. Jahrhundert, la Foce, gewählt, von wo aus man das fruchtbare Flusstal des Val di Chiana und die erloschenen Krater des Val d'Orcia überblicken kann. Im Val d'Orcia liegt das bezaubernde Thermalbad Bagno Vignoni, das schon den Römern als Kurort bekannt war. Inmitten der mittelalterlichen piazza befindet sich eine sprudelnde heiße Thermalquelle, deren Wasser sich in ein Natursteinbecken ergießt.