Mallorca Nord Urlaub
Das Bergstädtchen Soller liegt an der nordwestlichen Küste Mallorcas in einem fruchtbaren Talkessel. Er zählt zu einem der bedeutendsten Obstanbaugebiete der Insel und ist vor allem berühmt für saftige und sonnengereifte Zitrusfrüchte. Von Palma aus kann man auf modern ausgebauten Straßen mit dem Auto in einer halben Stunde bequem die 28 km nach Soller überwinden. Viel romantischer ist jedoch eine Fahrt mit dem "Roten Blitz", einer Eisenbahnlinie, die 1912 in Betrieb genommen wurde. Und immer noch erinnern die Waggons an die vergangenen Zeiten: Die holzvertäfelten Waggons zieren Messing verkleidete Beschläge und stammen wahrlich aus einem anderen Jahrhundert. Und wer von nostalgischen Fortbewegungsmitteln nicht genug hat, kann in Soller zur Fahrt in den Hafen Port de Soller in eine pittoreske Schmalspurtrambahn umsteigen.
Der Ort Pollenca liegt eine knappe Autostunde von Soller entfernt. Er geht auf eine römische Gründung im Jahr 121 v. Chr. zurück. Damals wurde die Siedlung Pollentia, die Mächtige, genannt. Eine römische Brücke am Stadtrand zeugt davon - auch wenn deren historische Originalität angezweifelt wird und manche sie für eine Replik aus dem frühen Mittelalter halten.
Die schattige Plaza Major bildet das Zentrum des Städtchens mit zahlreichen Cafés und Restaurants. Von dort erreicht man die reichhaltig ausgestattete Barockkirche Nostra Senyora dels Angels. Durch labyrinthische Gassen der Altstadt, die bis zu den Zeiten der Mauren zurückreichen, gelangt man zum Rathaus. Berühmt ist auch der Kalvarienberg, der über eine von Zypressen gesäumte Steintreppe zu erklimmen ist. Über 365 Stufen, d.h. für jeden Tag eines Jahres eine Stufe, erreicht man die Spitze, die von einer neugotischen Kapelle und drei Steinkreuzen gekrönt wird.
Vor allem beeindruckt Mallorcas Norden durch seine aufregende Gebirgslandschaft, durch berauschende Ausblicke und Naturereignisse, wie beispielsweise den Torrent de Pareis. Die Schlucht ist eines der imposantesten Naturereignisse, das die Mittelmeerinsel zu bieten hat. Der Torrent de Pareis gilt als der zweitgrößte Canyon des Mittelmeerraums. Die Mündung des Canyons in das Mittelmeer kann bequem mit dem Auto erreicht werden. Auch dies ist ein Ausflug wert. Wer allerdings die steile Klamm ersteigen will, muss trittsicher und Berg erfahren sein und dazu unbedingt den Wetterbericht gut studiert haben. Bei Regenwetter füllt sich die Schlucht binnen weniger Minuten mit reißenden Wasserfluten, die Bergsteigern schnell zum Verhängnis werden können.