Palma de Mallorca Urlaub
Architektonischer Ausdruck des über Jahrhunderte währenden wirtschaftlichen Erfolgs ist beispielsweise die Seehandelsbörse, Sa Llotja dels Mercaders bzw. La Lonja, wie sie auch genannt wird. Das mächtige Gebäude mit seinen hohen, glatten und im oberen Geschoss fensterlosen Mauern erinnert eher an eine Burganlage als an einen Ort des Handels und Austauschs. Von außen wehrhaft, im Inneren zart und licht. Sa Llotja besticht durch einen hohen, hellen Raum mit filigranem gotischen Kreuzgratgewölbe und zahlreichen schlanken, in sich gedrehten Säulen. Sa Llotja wurde im 15. Jahrhundert von dem gotischen Baumeister Guillem Sagrera erbaut und war Ort des Handels, aber diente ebenso des Prunks und der Repräsentation. Heute ist Sa Llotja vor allem ein Ort der Kunst. Wechselnde Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst werden dort gezeigt und ermöglichen dann eine Besichtigung des historischen Gebäudes.
Das gleichnamige Stadtviertel beginnt hinter Sa Llotja und ist vor allem bekannt für seine Bars, Restaurants und ein buntes Nachtleben.
Palmas Altstadt mit seinen engen verwinkelten Gassen erkundet man am besten zu Fuß und mit viel Zeit. Schattige Sträßchen, kleine Plätze und labyrinthische Wege lassen die einst maurische Bauweise erahnen. Wer sich einer Stadtführung anschließen will, die von Stadt und Tourismusbehörde angeboten werden, kann sich zwischen unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten entscheiden: Das Judenviertel beispielsweise, war im Mittelalter eines der wichtigsten im Mittelmeerraum. Zahlreiche Spuren im Stadtbild und in der Architektur erzählen davon. Aber auch die Architektur des Jugendstils, das Kloster der Kapuzinernonnen oder Geschichten über Helden und Legenden der Stadt werden angeboten.
Die Altstadt zieht sich rund um die beeindruckende Kathedrale, um den Almudaina-Palast, auch Palau de l’Almudaina genannt, und den Bischofspalast. Jedes dieser Gebäude ist einen Besuch wert. Die Kathedrale ist Wahrzeichen der Stadt und wurde nach der Rückeroberung der Insel durch den christlichen König Jaume I. anstelle der maurischen Moschee erbaut. Diese und zahlreiche Gebäude in ihrer Umgebung wurden zerstört, um dem gewaltigen Kirchenbau Platz zu verschaffen. Der Bau zog sich über den Zeitraum von drei Jahrhunderten und durch mehrere Stilepochen. 1230 wurde damit begonnen und um 1587 wurde die Kathedrale fertig gestellt. Ihr endgültiges Aussehen erhielt sie jedoch erst im 20. Jahrhundert. Der berühmte katalanische Architekt Antoni Gaudi gab ihr ihre jetzige Gestalt.
Der Almudaina-Palast war ursprünglich maurische Residenz, wurde aber zahlreichen Umbauten ausgesetzt. Heute ist dort die Militärkommandantur Mallorcas untergebracht. Und wenn der König Juan Carlos zu Besuch kommt, hat er dort seinen offiziellen Amtssitz. Nur ein kleiner Teil des Gebäudes kann darum besichtigt werden.
Zum Entspannen lädt der Parc de la Mar ein, der unterhalb der Kathedrale entlang der Küste liegt. Der Park wurde in den 1960er Jahren angelegt und trägt die Handschrift des Gartenbauers Joan Lluis Sert und eines der ganz großen Maler der Moderne, Joan Miró. Ein großes Wandgemälde des Malers ziert die Mauer, die Park und Küstenstraße trennt. Der Park ist ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch für Mallorquiner, die sich gern sonntags mit ihren Familien dort aufhalten, oder entlang des großzügig angelegten Wasserbassins mit der imposanten Fontäne sich zum Spaziergang treffen.
Der Katalane Miró selbst war begeisterter Wahlmallorquiner und lebte 27 Jahre lang auf der Insel. Er arbeitete bis zu seinem Tod im Atelier in der Cala Major in Palma. Heute ist dort ein Ausstellungsraum, in dem eine Sammlung mit Werken von Miró zu finden ist, aber auch Ausstellungen anderer Künstler stattfinden.